Morrissey: Crowdfunding „verzweifelt“

Morrissey hat Crowfunding als ein verzweifeltes Mittel gekennzeichnet und behauptet, es wäre „beleidigend“ für Fans von Musikern, die Geld verlangen.

 

Der frühere Frontmann von The Smiths hat Künstler angegriffen, die diesen Plattform benutzen, um Geld für die Veröffentlichung von Musik zu sammeln. Er beschrieb diese photo credit: NAILED IT! W/ @hilarydarrah via photopin (license)Vorgehensweise als „beleidigend“ für Fans, die schon genug Geld für Alben, Konzert-Tickets und sonstige Merchandise ausgegeben haben. „Wir haben schon genug Geld zur Verfügung gestellt. Was willst du als Nächstes verlangen? Dass wir Euch die Zähne putzen?“ sagte er.

Der 55-jährige Musiker kommentierte während seine Anstrengungen, ein neues Label zu finden, nachdem ihm Harvest Records letztes Jahr vor der Tür gestellt hatte. Er gibt zu, dass es ihm noch nicht gelungen wäre, eine neue Record Company zu finden, die bereit wäre, seine Musik zu veröffentlichen. „Ich habe mehrere Labels kontaktiert, und sie haben mich alle abgelehnt,“ erklärt er.

„Popmusik lebt in einer Ära der Vermarktung, die Leute mit sehr niedrigem Gefühl für Konkurrenz produziert, es ist viel einfacher, diese alle halbe Jahr auszutauschen, nachdem ihr Ruhm am Verblassen ist“

Morrissey, der letztes Jahr sein elftes Solo Album „World Peace Is None Of Your Business“ (der Weltfrieden geht dich nichts an) sagte gegenüber der El Pais Zeitung, dass ihm Leute, die seine Ansichten kritisieren, egal seien. „Von mir aus. Wenn es denen Spaß macht, sollen sie“

Meine Meinung:

Die Aussagen von Morrissey sind ein Schlag ins Gesicht für alle guten Musikern, die es aufgrund ihrer Liebe zur echten Musik Probleme haben, Verträge im Musikgeschäft abzuschließen. Es geht ihm offensichtlich noch viel zu gut, wenn er solche Meinungen von sich geben kann.

Es gibt nicht nur Pop-Musik auf dieser Welt, das muss er wissen. Und gut dotierten Verträge kriegen nur ganz wenige, die einem bestimmten Schema entsprechen; eine Erfahrung, die er selber gerade machen muss. Aber auch die anderen wollen leben, und ein gut gemachte Crowdfunding präsentiert sich als gute Alternative für Künstler, die nicht so viel Glück haben, sich alles aussuchen zu können.

North00Ich selber habe ich Vergangenheit, und tue es gerade noch, mich in verschiedenen Crowdfunding Projekte eingebracht, und ich habe große Freude daran, bestimmte Künstler zu unterstützen. Es sind im Übrigen in der Regel solche, die nicht „schon genug Geld für Alben, Konzert-Tickets und sonstige Merchandise“ eingenommen haben. Was mich angeht, fühle ich mich nicht im geringsten beleidigt, wenn ich mit in solchen Projekten einbringe. Zwingt mich ja keiner dazu!

Dass Crowdfunding übrigens gut funktionieren kann, sieht man an das Beispiel von ex Cultured Pearls Frontfrau Astrid North, die innerhalb weniger Wochen ihr Funding-Ziel erreichte und nun schon mit der Produktion ihres neuen Albums „Precious Ruby“ beginnen konnte.

Und ich freue mich nicht nur auf die CD, sondern auch auf meinen Namen in den Credits und vor allem auf mein Foto mit Songtext, das ich mit gekauft habe. Schöne Tage, die auf mich zukommen 🙂

Quelle: Contact Music
„Morrissey“ von Charlie Llewellin from Austin, USA – morrissey interview. Lizenziert unter CC BY-SA 2.0 über Wikimedia Commons.
Morrissey with cat: photo credit: NAILED IT! W/ @hilarydarrah via photopin (license)
Astrid North: photo credits: TEDxMünchen 2013 – Foto: Bert Willer via photopin (license)

One Response

  1. Thomas 14.08.2015

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