Wo sind die Einwohnerproteste?

Erstaunlich wie Sachen manchmal eine Eigendynamik entwickeln. Kaum gründet ein Neubürger in der Koppelstraße seine Interessengemeinschaft  (von der offenbar keiner weiß, wer mit drin ist und welche Ziele sie wirklich verfolgt) und verschickt im Namen der Bewohner dieser Straße eine Presse-Erklärung, in dem gefordert wird, das alte Gehrkens-Fabrikgebäude zu erhalten, und schon beißen sich die Medien dermaßen an diesem Thema fest, und die Presse redet nur noch von „Einwohnerprotesten“. Wer protestiert, sei mal dahingestellt, ich persönlich weiß nur von Herrn Holm selber.

Die Umfrage, die ich auf meine Seite durchgeführt habe, zeigt eine ganz andere Meinung, auch wenn ich für mich nicht in Anspruch nehme, ein representatives Ergebnis vorzeigen zu können. Immerhin 78% der Stimmen (insgesamt 9 – na ja) sind für den Abriss des Gebäudes, und in all meinen Gespräche habe ich noch niemand angetroffen, der wirklich für den Erhalt plädiert.

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alt = erhaltenswert?

Trotzdem wird die Politik aufgeschreckt, die Grünen fühlen sich vom Investor getäuscht, und politische Kommentatoren wetzen die Messer! Das neuste Beispiel ist ein Kommentar in der Pinneberger Zeitung vom 26. März von Frau Marion Girke: „Alles, was in Pinneberg das wohlwollende Interesse von Denkmalpflegern findet, scheint damit fast automatisch dem Untergang geweiht“ schreibt sie und fordert Zwangsvorschriften. Das mag schon sein Frau Girke, aber warum zum Teufel schießen sie sich auf ein altes Fabrikgebäude ein, das nur wirklich keine architektonische Glanzleistung darstellt. Was bitte schön soll so toll an dieser Fabrik sein?

Denkmalschutz ist auf jeden Fall eine tolle Sache, aber was sind Denkmäle? Heutzutage scheint alles, was noch nicht mal 100 Jahre alt ist, erhaltenswert zu sein. Das ist wohl ein Scherz, oder?

Ja, Pinneberg hat viel verloren kein Zweifel, die Bauernmühle ist da nur ein Beispiel. aber vielleicht sollte man sich darauf konzentrieren, die Gebäuden zu erhalten, die wirklich erhaltenswert sind

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