Gendern

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Es gibt kaum ein Thema, das gerade so kontrovers diskutiert wird, als das sogenannte Gendern. Hamburgs CDU Chef, Christoph Ploß will das Gendern bei staatlichen Stellen verbieten lassen. Er nennt es „Grammatisch falsch, künstlich und ideologisch motiviert“. Einer Umfrage der Welt am Sonntag zufolge, lehnt eine Mehrheit der Deutschen die Gendersprache ab. Andere, wie ZDF-Moderatorin Petra Gerster sehen das ein wenig anders. Und natürlich ist die Presse zwiegespalten. Alles wird natürlich in die Schubladen „rechts und links“ gepresst. Die tendenziell linke Presse ist dafür, die tendenziell rechte eher dagegen.

Gendern. Ein Deutsches Problem

Aber für mich ist es eindeutig ein Deutsches Problem. Als Engländer überfordert mich das Gendern komplett. Wir hatten schon immer „Ladies and Gentlemen“, bei uns gibt es ein Taxi-Driver, keine Taxifahrerin und Taxifahrer. Wir haben Citizens, keine Bürgerinnen und Bürger, oder gar Bürger*innen. In England werden alle durch die Sprache abgeholt.

Mit Interesse habe ich heute morgen ein kurzes Streitgespräch zu diesem Thema bei NDR 90,3 gelauscht. Aber neue Erkenntnisse habe ich nicht gewonnen. Ob das Einfügen des Sternes elitär ist, wie zum Ausdruck gebracht wurde, weiß ich nicht. Ich habe da so meine Zweifel, aber ganz andere Bedenken.

Und vor allem; Wie spricht man Wörter mit dem Genderstern aus? Hamburgerinnen? Hamburger (kurze Pause) Innen? Alles sehr seltsam. Seit wann gehören nicht aussprechbare Symbole in einer Sprache? Ganz davon abgesehen, dass die Verwendung eines Sterns vielleicht nicht die schlauste Idee ist. Da wäre ein Slash möglicherweise besser.

In der Sprachwissenschaft (Linguistik) bezeichnet Gendern den Gebrauch geschlechtergerechter Formulierungen zur sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter im Deutschen

In der Sprachwissenschaft (Linguistik) bezeichnet Gendern den Gebrauch geschlechtergerechter Formulierungen zur sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter im Deutschen, sagt Wikipedia. Aber ist das Einfügen eines Symbols eine geschlechtergerechte Formulierung? Da habe ich meine Zweifel. Im Grunde müsste man die Sprache komplett neu erfinden. Aber das ist wohl kaum möglich.

Und ich bin immer noch verwirrt. Ich habe eh genug Probleme damit, zwischen der, die und das zu unterscheiden. Persönlich reicht mir das für dieses Leben. Also, ein Deutsches Problem ist es immer noch. Ihr habt diese Probleme geschaffen, wo keine waren. Löst es bitte selber, ich gucke aber gespannt zu…

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Bild von S. Hermann & F. Richter auf Pixabay

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